Schaubild: www.schreinerkastler.at
Schaubild: www.schreinerkastler.at
BG / BRG Sillgasse, 2015
Wettbewerb
Innsbruck

Städtebauliche Zielsetzungen

Zwei Höfe – Schulvorplatz und Grüner Hof

Der L-Förmige Baukörper wird im Norden von einem Hof begrenzt, welcher als großzügiger Schulvorplatz fungiert. Am nördlichen Teil des Vorplatzes befinden sich die Zufahrt und die Parkmöglichkeiten für Individualverkehr. Über dem südlichen Teil des Platzes erstreckt sich die Auskragung der Obergeschosse. Diese schafft einen gedeckten und repräsentativen Eingangsbereich, welcher zum Verweilen vor der Schule einlädt. Weiters stellt der Vorplatz eine Wegeverbindung zum akademischen Gymnasium und zum Museumsplatz her.  

Im Süden orientiert sich das Gebäude zum bestehenden Innenhof. Der Innenhof wird von Bebauung freigehalten und schafft als begrünter Innenhof eine angenehme Atmosphäre für die dahin orientierten Räume.

Entlang der Sillgasse wird das Erdgeschoss zurückgesetzt um eine ausreichend breite Zugänglichkeit zu gewährleisten.

Offenes Erdgeschoss – Attraktivierung des Stadtraums

Im Erdgeschoss befinden sich die allgemeinen Funktionen. Vom Vorplatz erreicht man die transparente Eingangshalle, welche den Vorplatz mit dem grünen Hof verbindet. Direkt anschließend an die Eingangshalle befinden sich Bibliothek, Mehrzwecksaal, Speisesaal und die Aufenthaltszone. Diese Funktionen im Erdgeschoss bespielen durch Einblicke den Stadtraum.

Eine besondere Attraktivität bieten die überdachten Freibereiche im Erdgeschoss Richtung Süden welche dem grünen Hof vorgelagert sind und zum witterungsgeschützten Aufenthalt der Schüler dienen.

Im rückwertigen Bereich zur Paul-Hofhaymer-Gasse befindet sich die Schulwartwohnung und die Anlieferung bzw. die Entsorgung.

Architektonische und funktionale Aspekte

Bildungsbereiche – Multifunktionaler Gangbereich „Lernpromenade“

Sämtliche Stammklassen sind zu den beiden ruhigen Innenbereichen orientiert. Dabei gruppieren sich jeweils fünf Stammklassen um einen Multifunktionalen Gangbereich. Der mäandrierende Gang präsentiert sich als differenzierte „Lernpromenade“, welche von den PädagogInnen einfach überblickt werden kann. Verschiedene Gangbreiten erzeugen unterschiedliche Raumqualitäten, welche sowohl zum Spazieren als auch Verweilen anregen.

Zusätzlich steht jedem Bildungsbereich eine eigene überdachte Terrasse zu Verfügung, welche unmittelbar ein witterungsgeschütztes Lernen im Freien erlaubt.

Die Garderoben der Schüler befinden sich Bodenmarkiert  vor  der dem Unterrichtsraum.

Übersichtliche Erschließung – Ablesbare Bereiche

Das Gebäude wird über zwei Treppen erschlossen. Die Hauptstiege führt über einen Luftraum zum Gebäudeteil entlang der Sillgasse. In diesem Gebäudeteil befindet sich im 1.Obergeschoss direkt bei der Hauptstiege der Lehrerbereich und die Verwaltung. Diese ist für Besucher zentral erreichbar.

Die Sonderunterrichtsräume darüber bilden je Geschoss thematisch eine Einheit. Im 2. OG befindet sich das Kunstgeschoss und im 3. OG befindet sich das NAWI-Geschoss. Im Dachgeschoss sind die Musik- und EDV-Säle angeordnet.

In die Bildungsbereiche gelangt man sowohl über die Haupttreppe, als auch über die zweite Treppe im südlichen Teil des Gebäudes.

An den Gebäudeenden befinden sich des Weiteren noch ein Fluchtstiegenhaus und eine Freitreppe die in den Innenhof führen.

Turnsäle und Bewegungsraum

Die Turnsäle und der Bewegungsraum befinden sich im Untergeschoss. Diese werden jeweils über einen großzügigen Lichtschacht natürlich belichtet.

Über einen Luftraum im Bereich der Hauptstiege wird der Gangbereich im Untergeschoss belichtet. Im Halbgeschoss über den Turnsaalgarderoben befinden sich die Lagerräume und die Technikzentrale.

Dachterrasse

Am Dach befindet sich eine große Dachterrasse, welche als Pausenraum oder zum Lernen im Freien zu Verfügung steht (Freiklassen). Zur Verbesserung des Mikroklimas auf der Dachterrasse werden Dachflächen in Teilbereichen begrünt.

Ökonomisch und ökologische Aspekte

Sonnenschutz

Das Erdgeschoss wird grundsätzlich über das auskragende Obergeschoss beschattet. Zusätzlich werden zwischen den Verglasungen in rhythmischen Abständen gedämmte Außenwandpaneele zur bauphysikalischen Optimierung der Fassade eingesetzt.

Unterrichts‐ und Arbeitsräume erhalten außenliegende, bewegliche Metalllamellenrollos mit verdeckt verbauten Rollokasten. Der Antrieb erfolgt elektrisch, die Steuerung ist im jeweiligen Arbeitsraum individuell möglich.

Fassade

Das neue Schulgebäude erhält generell eine vorgehängte Fassade. Für den Gebäudeteil entlang der Sillgasse wird eine Lochfassade mit gemauerten Brüstungen geplant. Die Unterrichtsräume erhalten im Brüstungsbereich ein Blechpaneel.

Im Erdgeschoss werden zwischen den Verglasungen gedämmte Außenwandpaneele zur bauphysikalischen Optimierung der Fassade eingesetzt.

Konstruktion

Sämtliche primär tragenden Bauteile werden in Stahlbeton und Stahl ausgebildet.

Das statische Prinzip des Neubaus besteht aus Stützen und aussteifenden

Scheiben in Stahlbeton. Die Decken und Brüstungen werden in Stahlbeton errichtet. Die auskragenden Obergeschosse werden über dem Erdgeschoss mittels einer vorgespannten Abfangplatte aus Stahlbeton abgefangen. Der Turnsaal unter dem Gebäude wird im Erdgeschoss mit einem verkleideten Vierendeelträger aus Stahl überspannt.

Ausstattung (Wände, Fußböden, Dächer)

Die Bildungsbereiche erhalten einen Linolboden. Im Erdgeschoss ist aus Gründen der höheren Beanspruchung ein fugenloser Terrazzo geplant. Die Wände in Unterrichts- und Arbeitsräumen erhalten eine nasswischbeständige Dispersion. Allgemeinebereiche und Gänge erhalten aus Gründen der höheren Beanspruchung teilweise Wandverkleidung bzw. Sichtbetonflächen.

Die Dächer werden generell als gedämmte Flachdächer ausgeführt. Die Dachterrasse erhält eine Begrünung und Platten- bzw. Holzbeläge.

Energiekonzept

Vorgeschlagen wird eine Nachtkühlung über Fensterflügel. Zur Heizungsunterstützung und zur Unterstützung der Warmwasserbereitung werden flach liegende Sonnenkollektoren am Dach vorgesehen.

Am Dach werden flach liegende Photovoltaikpaneele installiert. Der erzeugte Strom wird für Kühlgeräte der Serverräume genutzt werden. Der überschüssige Strom

wird ins Netz eingespeist.