Schaubild: www.schreinerkastler.at
AHS Wien West, 2014
Wettbwerb 2.Preis
Steinbruchstraße 33, 1140 Wien

In Zusammenarbeit mit Ganahl-Ifsits Architekten

Städtebauliche Zielsetzungen

Der Hauptzugang zur Schule erfolgt über die Steinbruchgasse und wird durch ein gegenüber der Bauflucht vorragendes Vordacht markiert. Der überdachte Schulvorplatz wird von Bänken, Präsentationsflächen, Rampen und Sitzstufen begleitet. Es entsteht eine Zone der Begegnung und Kommunikation, die für Schülerinnen und Schüler ein geschütztes Treffen vor und nach der Schule ermöglicht. Auf der Turnsaalmauer werden die Geschichte des Ortes und die Rolle von Karl Biedermann, Alfred Huth und Rudolf Raschke als Widerstandskämpfer nachlesbar gemacht. Der Vorplatz dient als optische Weiterführung und Raum zwischen der historischen Reithalle und dem neuen Schulgebäude. An ihn schließt der Schulgarten an, wobei die gläserne Abgrenzung gleichzeitig eine optisch durchlässige Verbindung zum schulischen Betrieb ermöglicht.

Architektur Alt und Neu

Wichtigste Zielsetzung des projektierten Neubaus ist seine Eingliederung in das historische Gefüge. Die Verschränkung des Neubaus mit dem alten Bestand geschieht unter anderem über eine dreigeschossige Halle, die durch den Abbruch des Stiegenhauses des Objektes 2 geschaffen wird. Nebst der Möglichkeit einer flächenmäßig gewinnbringenden Nutzung des Souterraingeschoßes als Erdgeschoß wirkt die glasgedeckte Halle vermittelnd zwischen Alt- und Neubau und transformiert den Zwischen- in einen Innenraum.

Ausgehend von der Halle werden über drei Geschoße eine kompakte Organisation der Schulräume und eine gute Orientierung mit kurzen Wegen geschaffen. In das Volumen der ehemaligen Reithalle reihen sich die drei Turnsäle. Die nicht denkmalgeschützte Westfassade wird vom nördlichen sowie vom südlichen Turnsaal durchdrungen, wodurch sowohl Vorplatz als auch anschließender Schulgarten räumlich vergegenwärtigt werden.

Schulkarree/ Allgemeiner Bereich

Ein zentraler Hof definiert das Herz der Schule. Er bildet einen Ruhepol und ermöglicht den Aufenthalt und das individuelle Lernen im Freien. Im Anschluss an die Eingangshalle befindet sich im Erdgeschoß die freie Aufenthalts- und Speisezone, sowie der Mehrzwecksaal und die multimediale Schulbibliothek. Eine besondere Attraktivität stellt die gedeckte Terrasse entlang der südlichen Glasfront dar. Durch Glasschiebetüren wird das großzügige Öffnen der Allgemeinzone ermöglicht. Der Aufenthalt im Freien ist somit nicht wettergebunden, was ein vielfältiges Angebot an Nutzungen für Schulfeste, Events, Lese- oder Musikveranstaltungen zulässt. Die einzelnen Geschoße werden entlang den Schmalseiten des Hofes durch zwei einläufige zentralsymmetrische Stiegen verbunden.

Cluster

Die Bildungseinheiten der Sekundarstufe 1 sind im Erdgeschoß sowie im ersten Obergeschoß dezentral, übersichtlich und klar strukturiert. Jeweils vier Unterrichtsräume bilden mit der offenen Lernzone, der Sammlung und der Garderobe ein Cluster. Die natürlich belichtet und belüfteten offenen Lernzonen sind einer überdachten Loggia nachgelagert, die als Erweiterung ins Freie fungiert. Über eine einläufige Freitreppe werden die Cluster im 1. Obergeschoß mit dem Schulgarten verbunden. Die Unterrichtsräume eines Clusters öffnen sich mit Hilfe von Schiebewänden fließend zu den Lernzonen, die durch Glassegmente von den PädagogInnen einfach überblickt werden können.

Departments, Sonderunterricht, Homebases, Verwaltung

Die Organisation der Departements erfolgt wechselseitig um das zentrale Karre. Die Departments organisieren sich im 2. Obergeschoß auf kurzem Weg ebenfalls wechselseitig um den Schulhof. Diese Anordnung ermöglicht das störungsfreie Erreichen der zur Sekundarstufe 2 zugehörigen Home-Bases. Im 2. Obergeschoß befinden sich die dezentral angeordneten Homebases der Sekundarstufe 2. Jeder Homebase ist eine Terrasse mit Pergola vorgelagert, der Schulgarten kann direkt über die beiden anschließenden Treppenhäuser erreicht werden. Das Sekretariat, die Direktion, die Sprechzimmer und die Administration befinden sich entlang der offenen Galerie im 1. Obergeschoß.